1998
1986
1967
1966
1965
1961
1960
Ehrentafel
1960

Technische Hilfeleistung im Wedding

28.03.1960 / 06:57 Uhr
Technische Hilfeleistung im Wedding
Adresse:  Ufer- Ecke Badstraße
Bezirk:     Wedding
 
Der Kranwagen 15 (KW 15) hatte im Jahr 1960 insgesamt 107 Tätigkeiten. Das Bild zeigt ihn beim Einsatz Ufer- Ecke Badstraße. An einem mit 6.000 Ltr. Benzin gefüllten Tankwagen war die Hinterachse gebrochen.



Foto: Berliner Feuerwehr - Kran hebt den LKW-Anhänger an.



Brand eines Kohlenlagers in Schöneberg

19.04.1960 / 12:54 Uhr
Brand eines Kohlenlagers in Schöneberg
Adresse:  Sachsendamm 30-36
Bezirk:     Schöneberg
 
Auf einem der Reichsbahn gehörenden Gelände an der S-Bahnstrecke zwischen den Bahnhöfen Papestraße und Priesterweg war von der Arbeitsgemeinschaft Kohle ein Braunkohlenbrikett-Vorratslager eingerichtet worden. Auf Grund der besonderen wirtschaftlichen Situation Berlins wurden die Lagermengen ständig vergrößert. Zuletzt lagerten dort 56.000 t Preßkohlen in Stapeln zu je etwa 1.000 t im Freien.
 
Am Brandausbruchstage, einem sommerlichen Tag mit +22 °C Mittagstemperatur und sehr niedriger Luftfeuchte, gerieten an dem unmittelbar angrenzenden Bahndamm aus noch ungeklärter Ursache etwa 15.000 qm Grasnarbe in Brand. Langstieliges trockenes Unkraut gab dem Feuer reichliche Nahrung und die Flammen erfaßten, begünstigt durch die Windrichtung (Ostwind, Stärke 4) an mehreren Kohlenstapeln die Schilfmatten, die als Wetterschutz über die Stapel gelegt waren.
Beim Eintreffen der Feuerwehr auf der Brandstelle hatte das Feuer in 13 Stapeln schon die Kohlen selbst erfaßt. Die verwitterten Außenschichten der Kohlenstapel boten den Flammen gute Angriffsflächen, und das Feuer drang teilweise bis in die Mitte der Stapel ein. Die Flächen der brennenden Kohlenstapel, die am Bahndamm auf der Luvseite des Windes lagen, glichen wegen des viel zu geringen Abstandes, den die Kohlenstapel untereinander hatten, einer einzigen glühenden Wand von etwa 200 m Länge und 3 m Höhe. Durch die Wärmestrahlung gerieten ein Teil der Schwellen des Gleiskörpers und teilweise auch die Abdeckung der Stromschiene in Brand. Für kurze Zeit bestand die Gefahr, daß der Wind das Feuer auch in die an den Kohlenlagerplatz angrenzende Laubenkolonie tragen würde.
 
Die Bekämpfung dieses Brandes beanspruchte die Einsatzkräfte der Berliner Feuerwehr in außergewöhnlicher Weise. Um eine weitere Ausdehnung des Brandes zu verhindern und seine wirksame Bekämpfung einzuleiten, mußte vom Leitenden 10. Alarm gegeben werden. Der auf dem Gelände des Kohlenlagerplatzes gelegene Hydrant auf einem privaten Stichrohr kleinsten Querschnitts konnte die benötigte Menge Löschwasser nicht liefern. Mit Tanklöschfahrzeugen wurde ein Pendeleinsatz organisiert und weitere 3 Löschzüge und 1 Schlauchwagen zum Aufbau der Löschwasserversorgung über lange Strecke zur Brandstelle beordert. Die hierbei zu überwindenden Entfernungen betrugen vom Sachsendamm her etwa 700 m und vom Priesterweg her 400 m. Nachdem die Löschwasserversorgung der Brandstelle von 2 Seiten sichergestellt war, bekämpf, die Löschtrupps den Brand in umfassendem Angriff mit 32 C-Strahlrohre. Die Gefahr einer weiteren Ausdehnung des Brandes war damit gebannt.
An den folgenden Tagen wurde mit dem weiter fortschreitenden Eindämmen des Brandes die Anzahl der C-Strahlrohre verringert und die zur Wasserversorgung über die lange Strecke verlegten B-Schläuche durch eine Leitung aus Schnellkupplungsrohren ersetzt.
Zur Unterstützung der Feuerwehr bei den Löscharbeiten wurden am 19. und 21. April 1960 von der Bereitschaftspolizei 80 Mann angefordert und von der Feuerwehr eingesetzt.
Um an die Brandnester in einzelnen Kohlenstapeln schnell heranzukommen wurde von einer Privatfirma ein auf Ketten laufender Bagger gemietet der Schneisen in die Kohlenstapel grub.
Auf die Bitte der Berliner Feuerwehr unterstützte die amerikanische Ingenieur-Division in Berlin die Arbeit auf der Brandstelle zuerst mit 2 Kettenkränen und 3 Lastwagen (Kippern), danach mit 2 Planierraupen einschließlich des Bedienungspersonals. Von den Planierraupen wurden die brennenden und zum Teil ineinander gefallenen Kohlenstapel abgetragen, damit die glühenden Kohlen in den einzelnen Stapeln vom Löschwasser erfaßt werden konnten. Am Abend des 25. April konnten die Löscharbeiten als abgeschlossen gelten.
Als Brandwache und zum Ablöschen der sich immer wieder neu entwickelnden kleinen Brandnester mußten noch mehrere Monate hindurch ständig 1-2 Löschgruppen eingesetzt werden. Erst am 6.12.1960 nach 232 Tagen konnte die Tätigkeit der Feuerwehr an dieser Brandstelle endgültig abgeschlossen werden.
Brandschaden: etwa 1.000.000 DM.



Foto: Berliner Feuerwehr - Brennender Kohlenlagerplatz.



Feuer an der Straße des 17. Juni

11.07.1960 / 17:45 Uhr
Feuer an der Straße des 17. Juni
Adresse:  Straße des 17. Juni
Bezirk:     Charlottenburg
 
Brand in einem Neubau der Technischen Universität
Im 4. Obergeschoss des Rohbaues des Elektrotechnischen Institutes der Technischen Universität waren etwa 900 qm Betoneinschalung, Dämmplatten und Baurüstung in Brand geraten. Da mehrere Meldungen über diesen Brand fast gleichzeitig in der Nachrichtenzentrale der Feuerwehr einliefen rückten sofort 3 Löschzüge aus.
Den Einsatzkräften gelang es mit 8 C-Strahlrohren den Brand in ½ stündiger Tätigkeit unter Kontrolle zu bringen. Die Aufräumungsarbeiten nahmen mehrere Stunden in Anspruch.
 
Brandursache:
Es wird vermutete, daß bei Schweißarbeiten entstandene Funken die Betoneinschalung und die Dämmplatten in Brand setzten.
Brandschaden: etwa 25.000 DM



Foto: Berliner Feuerwehr - Löscharbeiten an der Betonverschalung.



Feuer in einem Hochhaus in Charlottenburg

27.07.1960 / 03:16 Uhr
Feuer in einem Hochhaus in Charlottenburg
Adresse: Reichssportfeldstraße 16
Bezirk: Charlottenburg

Der auf der Rückfahrt von einer Einsatzstelle befindliche Löschzug 10 erhielt über Funk den Auftrage einen im Corbusier-Haus im 7. Stockwerk, 4. Innenstraße in der Wohnung Nr. 453 ausgebrochenen Wohnungsbrand zu bekämpfen. Der Zug traf um 03:20 Uhr vor dem Haus ein. Der Einsatz verzögerte sich, weil alle Treppenhaustüren verschlossen waren. Die dem Brandherd am nächsten gelegene Treppenhaustür wurde nach einigen Minuten von einem heimkehrenden Mieter geöffnet.
Die Angriffstrupps fanden die Innenstraße stark verqualmt. Sie mußten mit Sauerstoffschutzgeräten vorgehen. In der doppelstöckigen Wohnung brannte im unteren Stock die gesamte Küchen- und Wohnzimmereinrichtung sowie 3 Türen. Die Wohnungstür, die auf die Innenstraße führte, war in ihrem oberen Teil bereits durchgebrannt.
Vor Ankunft der Feuerwehr hatten sich der Mieter der Wohnung und seine Ehefrau aus dem im oberen Stock gelegenen Schlafzimmer über die Innentreppe der Wohnung und durch das brennende Wohnzimmer hindurch auf die Innenstraße in Sicherheit bringen können.
Der Brand wurde mit 2 C-Strahlrohren gelöscht. Ein Übergreifen des Brandes auf das im oberen Stock gelegene Schlafzimmer konnte verhindert werden, jedoch wurde die Einrichtung durch die Einwirkung von Hitze und Rauch stark beschädigt.
Um 03:43 Uhr wurde vom Leitenden auf der Brandstelle 2. Alarm gegeben, um die Einsatztrupps, die durch die Rauch- und Hitzeeinwirkung stark mitgenommen waren, abzulösen.
Vom Hausmeister, der inzwischen von der Anwesenheit der Feuerwehr im Haus erfahren hatte, wurden die Rauchklappen in den Treppenhäusern geöffnet und die Entlüftungsanlage, die die Innenstraßen entlüftet, in Gang gesetzt.
Brandursache:
Nach den kriminalpolizeilichen Ermittlungen, die durch ein Gutachten des Technischen Überwachungsvereins gestützt werden, ist wahrscheinlich als Brandursache ein elektrischer Fehler an einem ungeschützt in einem Kühlschrank eingebetteten Regler anzusehen. Durch Funken wurde vermutlich das Isolationsmaterial (Kunstschaumstoff) des Kühlschrankes in Brand gesetzt.
Brandschaden: etwa 15.000 DM.



Foto: Berliner Feuerwehr - Treppenraum der Brandwohnung.



Feuer am Kurfürstendamm

15.09.1960 / 12:21 Uhr
Feuer am Kurfürstendamm
Adresse:  Kurfürstendamm 129
Bezirk:     Grunewald
 
Bei Ankunft der Feuerwehr brannte der Fachwerkanbau (Eisdiele und Milchbar) eines zweigeschossigen massiven Gebäudes in ganzer Ausdehnung. Der Brand hatte bereits auf in der Nähe lagernde Baumaterialien übergegriffen sowie auf die Konstruktionshölzer der Zufahrtsrampe, die an der Großbaustelle Kurfürstendamm-Brücke für das Schütten des Betons der Fundamente der neuen Brücke errichtet worden ist.
Auch die Abspannseile des auf der Baustelle stehenden Turmkranes wurden von den Flammen erfaßt. Für ihn bestand Umsturzgefahr, wenn es der Feuerwehr nicht augenblicklich gelingen sollte, die Festigkeit der Seile zu erhalten und die Beeinträchtigung durch die Flammen aufzuheben.
In Erkenntnis der drohenden Gefahr wurde vom Leitenden 3 weitere Löschzüge angefordert.
Mit 5 C-Strahlrohren konnte der Brand gelöscht werden und damit die Gefahr noch rechtzeitig abgewandt werden.



Foto: Berliner Feuerwehr - Löscharbeiten, Einsatzstelle Kurfürstendamm.



Feuer in einer Fabrik in Tiergarten

21.11.1960 / 07:51 Uhr
Feuer in einer Fabrik in Tiergarten
Adresse:  Lützowstraße 3
Bezirk:     Tiergarten
 
Aus einer über den Notruf eingegangenen Meldung konnte entnommen werden, daß durch einen Brand in einem Fabrikraum mehrere Betriebsangehörige sich in einer lebensbedrohenden Lage befanden.
Es wurden sofort 2 Löschzüge und 1 Ingenieur entsandt. Bei der Ankunft der Löschzüge auf der Brandstelle drangen aus dem Fenster eines Fabrikraumes im 2. Obergeschoss des Seitenflügels, dichte Rauchschwaden. 3 Männer und 1 Frau - teils auf dem Fenstersims stehend, teils aus dem Fenster gelehnt - riefen um Hilfe. In dem Fabrikraum waren an mehreren Stellen Elektronabfälle und Putzlappen in Brand geraten, die große Hitze und viel Rauch entwickelten. Den um Hilfe rufenden Personen war die Flucht über die Treppe ins Freie nicht mehr gelungen.
Vom Leitenden wurde 3. Alarm mit dem Stichwort "Menschenleben in Gefahr" gegeben und zur Sicherung der im Fenster Stehenden ein Sprungtuch vorgenommen. Gleichzeitig wurde 1 Drehleiter auf dem Hof in Stellung gebracht, über die die 4 Personen dann gerettet wurden.
Inzwischen hatte ein Angriffstrupp unter dem Schutz von Sauerstoffschutzgeräten den Fabrikraum erreicht und konnte mit der Kübelspritze die im Raum entstandenen Einzelbrände löschen.
6 Personen wurden wegen des Verdachtes, eine Rauchvergiftung erlitten zu haben, mit 2 Unfallwagen der Feuerwehr in ein Krankenhaus gebracht.
Als Brandursache konnte ermittelt werden, daß beim Abdrehen eines Elektronwerkstückes ein heißer Span in den Abfalleimer für Drehspäne gefallen war. Die darin befindlichen Elektronabfälle kamen dadurch explosionsartig zur Entzündung.
Der Brandschaden betrug damals etwa 2.000 DM.



Foto: Berliner Feuerwehr - Rettung über Drehleiter.



Druckbare Version