1998
1986
1967
1966
1965
1961
1960
Ehrentafel
1948 - 1990

1948 - 1990

Vom 20.6.1948 bis zum 12.5.1949 kommt es zur Blockade von Berlin (West) durch die Sowjetunion, die von den Westalliierten mit der Luftbrücke beantwortet wird. Die Berliner Feuerwehr übernimmt den Brandschutz auf den neu gebauten Flugplätzen Gatow und Tegel. Ab 26.6.1948 dürfen laut Anordnung keine Feuerwehrfahrzeuge von den westlichen Besatzungszonen in den Sowjetsektor und umgekehrt verlegt werden. Die Spaltung führt nicht nur zur Aufteilung der Fahrzeuge, Geräte und Gebäude, sondern jeder Feuerwehrmann muss sich auch entscheiden, auf welcher Seite er arbeiten und leben will. Am längsten dauern die Arbeiten zur Trennung der Alarmierungsanlagen, denn dazu müssen die Kabelanlagen neu geordnet und teilweise neu gebaut werden. Am 8.11.1949 übernimmt Oberbranddirektor Ludwig Wissell die Leitung der Berliner Feuerwehr im Westteil der Stadt, die Umorganisation nach der Spaltung und die Einführung des Sprechfunkverkehrs wird zu seiner Hauptaufgabe. 1954 wird auch im Ostteil der Funkverkehr eingeführt.



Grafik: Stefan-Xp aus Wikipedia - Die Viersektorenstadt Berlin.



Die Feuerwehren im West- und im Ostteil Berlins entwickeln sich nach der Spaltung völlig unterschiedlich. Bereits 1950 verliert die Feuerwehr im Ostteil der Stadt ihre Eigenständigkeit. Die Berufsfeuerwehr wird in die Volkspolizei des Ministeriums des Innern der DDR eingegliedert (Organ Feuerwehr) und damit der städtischen Verwaltung entzogen, während die Freiwilligen Feuerwehren den einzelnen Stadtbezirken zugeordnet werden. Der Begriff „Berliner Feuerwehr“ wird hier nicht mehr verwendet. Der Rettungsdienst obliegt auf der Ostseite bis zur Wende dem Rettungsamt Berlin. Im Westteil der Stadt wird das Rettungsamt bereits 1969 aufgelöst und die Aufgaben der Berliner Feuerwehr übertragen.



Foto: SMH des Rettungsamtes Berlin am 6.8.1988 in der Fanningerstr.



Im Westteil bleibt die Berliner Feuerwehr eine eigenständige Einrichtung, die neben der Berufsfeuerwehr die Freiwilligen Feuerwehren umfasst und eine starke Entwicklung hin zur Technischen Hilfeleistung und zum Rettungsdienst nimmt. Das 100jährige Jubiläum der Berliner Feuerwehr wird 1951 groß gefeiert, zumindest in Berlin (West). Am 7.9.1953 kann die neue Nachrichtenzentrale der Hauptwache in der Lindenstraße in Betrieb genommen werden. Die neue bundeseinheitliche Notrufnummer 112 wird 1954 von der Deutschen Bundespost eingeführt, anstatt der bislang verwendeten Nummer 02. Seit Mitte der Fünfziger Jahre werden zur Bewältigung der vielen neuen Aufgaben Vier-Fahrzeug-Züge als Normaleinheit eingesetzt.

Der neue Oberbranddirektor Dr. Friedrich Kaufhold tritt sein Amt am 1.7.1957 an. Am 13.8.1961 kommt es durch die Regierung der DDR zum Bau der Berliner Mauer. Während sich die Feuerwehr im Ostteil an dem Bau von Sperranlagen beteiligen muss, sieht sich die Berliner Feuerwehr auf der Westseite in der brisanten Situation, Menschen im Bereich der Grenzanlagen in Sicherheit zu bringen. Hierbei kommt es mitunter auch zu Schusswechseln zwischen der Polizei auf Westseite und der aggressiv auftretenden Volkspolizei, bei der glücklicherweise kein Feuerwehrmann verletzt wird. Im April 1962 erhalten 31 Beamte der Berliner Feuerwehr den Verdienstordnen der Bundesrepublik Deutschland für Ihren Einsatz an der Berliner Mauer.

Da die Hauptwache nun etwas Abseits kurz vor der Mauer steht, wird für den Westteil der Bau einer neuen Hauptfeuerwache in Angriff genommen. Zunächst zieht am 19.11.1963 der Zug Lietzow in die neue Wache, die alte Hauptwache erhält den Namen „Linden“. Bis Ende 1967 ziehen auch die Abteilungen I, II, III und V auf das Gelände am Nikolaus-Groß-Weg in Charlottenburg-Nord.

Vom 1.2.1968 bis 30.11.1970 übernimmt Oberbranddirektor Dipl.-Ing. Heinz Hoene die Leitung der Berliner Feuerwehr. Sein Nachfolger wird Kurt-Werner-Seidel, der am 1.3.1970 zum Landesbranddirektor ernannt wird. Die Übernahme der Verantwortung zum Aufbau des Katastrophenschutzes und die Neugründung von Freiwilligen Feuerwehren auf Berufswachen gehört zu seinen wichtigsten Aufgaben am Beginn seiner langen Amtszeit. Das Jubiläum 125 Jahre Berliner Feuerwehr wird 1976 wieder groß gefeiert. Die neben der Feuerwache Wannsee gelegene Robertstr. wird in Scabellstr. umbenannt.



Foto: Der Löschzug Moabit am 18.12.1987 bei einem Feuer in der Stephanstraße.



1983 erhält die Berliner Feuerwehr wegen der steigenden Anzahl technischer Hilfeleistungen die ersten neun neu konzipierten Lösch-Hilfeleistungs-Fahrzeuge (LHF 16), die auf der linken Fahrzeugseite für die Brandbekämpfung und auf der rechten Fahrzeugseite für die technische Hilfeleistung ausgelegt sind.



Foto: LHF 16/16 der FW Marienfelde am 14.06.1988 in Alt-Tempelhof.



Am Abend des 9.11.1989 öffnet sich in Berlin die Grenze zwischen beiden Stadthälften und der DDR. Ein gesamtdeutsches Ereignis welches die Feuerwehren auf beiden Seiten in besonderem Maße fordert. Das erste offizielle Treffen findet am 13.12.1989 statt.



1945 - 1948
Ab 1990

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