1998
1986
1967
1966
1965
1961
1960
Ehrentafel
Vor 1851

Vor 1851

Bis in das 19. Jahrhundert hinein führt der Ausbruch eines Brandes nicht selten zum Verlust weiter Teile eines Ortes. Begünstigt durch die Bauweise mit brennbaren Materialen findet das Feuer reichlich Nahrung. Von einer organisierten Brandbekämpfung kann kaum die Rede sein, vereinzelt vorhandene Löschgeräte sind oft noch völlig unzureichend.

Die Doppeltstädte Berlin und Cölln, beidseits an der Spree gelegen, werden in ihrer Geschichte mehrmals von großen Brandkatastrophen heimgesucht. In Cölln bricht 1376 ein Großbrand aus, im Jahre 1380 wird Berlin zum großen Teil vernichtet.



Grafik: Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)



Durch den Kurfürst Johann Sigismund wird im Jahre 1618 die erste Feuerordnung für Berlin erlassen. Hier werden schon Regeln für den Bau, als auch organisatorische Maßnahmen im Falle eines Brandes beschrieben. Schon 1672 erläßt der reformfreudige Kurfürst Friedrich Wilhelm I. von Brandenburg neue Regelungen zur Feuerbekämpfung. Im Jahre 1674 wird die erste fahrbare Spritze angeschafft und 1706 das erste Spritzenhaus errichtet. Die ersten Schlauchspritzen tauchen drei Jahre später auf. Schließlich wird im Jahre 1727 durch Friedrich Wilhelm I. von Preußen die Königlich Preußische Feuerordnung erlassen. In wesentlichen Teilen bleibt diese bis zur Gründung der Berliner Feuerwehr in Kraft.





Während der Proben bricht am 29.7.1817 ein Brand im Berliner Schauspielhaus aus. Zwar konnte die angrenzende Bebauung geschützt werden, aber ein Totalverlust des erst 1802 errichteten Gebäudes war nicht zu verhindern. 1828 wird durch den Magistrat eine neue Wachtordnung erlassen. Nächtliche Feuerwachen, bestehend aus einem Rohrmeister und drei Druckmeistern, gehen in den acht Berliner Spritzenhäusern in Bereitschaft. Zum Schutz der königlichen Gebäude wird 1832 eine erste Dampfspritze aus England beschafft, weltweit die dritte überhaupt. Für deren Betrieb wird extra eine Wasserleitung zwischen dem Schloß, dem Opernhaus und dem Festungsgraben verlegt. Das bislang gebräuchliche Feuerlärmen mittels Sturmläuten der Kirchenglocken wird um 1843 abgeschafft. Die Alarmierung wird vom Militär, der Polizei und den Nachtwächtern übernommen.



Bild: Archiv der Hamburger Feuerkasse



Nach dem großen Hamburger Stadtbrand des Jahres 1842 begann überall in Deutschland die Suche nach wirksamer Brandbekämpfung in den Großstädten. Den letzten Anstoß gab dann der Brand des Berliner Opernhauses im Jahre 1843, der nur mit Mühe bekämpft und an der weiteren Ausdehnung gehindert werden konnte. Aber die Verhandlungen zur Einrichtung einer Berufsfeuerwehr zogen sich hin, und so dauerte es noch ganze acht Jahre, bis die Berliner Feuerwehr gegründet werden konnte. Jedoch wurde bereits 1845 Ludwig Carl Scabell zum Oberspritzenkommissar beim Berliner Polizeipräsidium ernannt.



Geschichte
1851 - 1920

Druckbare Version